Das war so … Die Netzinitiative zur Speicherung (D)einer digitalen Geschichte(n)
Persönliche Momente des eigenen, individuellen Lebens, wie sie tagtäglich im Arbeiten
und Lernen, aber auch im „Lieben“ und „Sorgen“ (Reproduktive Arbeit, Caring /Care Work)
erfahrbar sind, spiegeln persönliche, aber auch gesellschaftliche Entwicklungen wider.
Viele dieser altäglichen Momente stehen im Kontext mit neuen Informations- und
Kommunikationstechnologien und/oder sind stark von Medien und Technik durchdrungen,
das beudeutet auch stark durch die Gestaltungsformen und Nutzungsweisen der
Technologien geprägt, (und das nicht erst seit dem Aufkommen von Social Media,
Kommunikation weist immer eine soziale Kombonente auf.)
Das Projekt möchte auffordern, jene Momente alltäglicher Techniknutzung in subjektiv
erzählter Form sammeln und dadurch eine Reflexion dieser persönlichen Momente vor
dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen ermöglichen.
Ob Internet, Mobilkommunikation, neue technologische Verfahren im unmittelbaren
Arbeitsumfeld; Momente die für die/den TeilnehmerInnen in erkennbarer Weise in Kontext
zu Informations- und Kommunikationstechnologien erlebt wurden, gehen als
Wortmeldungen in das Online-Plenum ein. (Das kann das erste Kennenlernen der
späteren LebenspartnerIn in einem heute gar nicht mehr üblichen Internet-Chatportal sein,
oder auch das Erlebnis des ersten Arbeitstag an einem digital gesteuerte
Produktionssystem sein (…). “Das war so…”- mit dieser Phrase beginnen und enden oft
Erzählungen aus dem Alltag und bevor dieser ungeschriebene Teil geteilter Historie,
sozusagen eine leicht flüchtige Zeitgeschichte des Alltäglichen ungenutzt verschwindet,
sollte sie als Ausgangspunkt für Reflexion und Bewusstseinsbildung erschlossen und für
aktive politische Diskussion genutzt werden. Das war so … möchte jene vielfältigen
Momente “sammeln“ in denen die Veränderungen bzw. Veränderungsanforderungen
fühlbar und offensichtlich wurden und werden, in denen Menschenrechtsforderungen auch
ihre virtualisierte Dimension offenbaren und in denen Ausgrenzungsmechanismen und
Ungleichheit ihre digitale „Verschlüsselung“ sichtbar werden lassen.